Weitmar
Überblick
Weitmar ist ein Stadtteil von Bochum, der südlich der Innenstadt liegt und an die Stadtteile Linden, Eppendorf, Höntrop, Westenfeld, Hamme, Wiemelhausen und Stiepel grenzt. Ab 1892 gab es den selbständigen Amtsbezirk Weitmar, nachdem die Landgemeinde Weitmar vom Amtsbezirk Bochum II Süd abgetrennt worden war. Durch die kommunale Neugliederung des gesamten Rheinisch-Westfälischen Industriebezirks wurde die Amtsgemeinde Weitmar am 1. April 1926 der Stadt Bochum zugesprochen. Der Bochumer Stadtteil Weitmar zählt etwa 28 000 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020). Am 31. Dezember 2020 lebten 27.961 Einwohner in Weitmar (Weitmar-Mitte und Weitmar-Mark).
Weitmar
Die wichtigste Straße mit fast tausend Hausnummern ist die Hattinger Straße, deren Geschichte schon auf den Hilinciweg zurückreicht und die bis zu ihrer Herabstufung Ende 2009 ein Teilstück der Bundesstraße 51 von Bremen nach Saarbrücken bildete. Die Chaussee von Hattingen nach Bochum diente dem Kohletransport von den Ruhr-Bergwerken zu den Verladestationen an der Lippe und war eine der ersten befestigten Überlandstraßen im späteren Ruhrgebiet. Vom einstigen Waldreichtum stellt das Weitmarer Holz nur noch einen Rest dar; heute ist es Ziel für Ausdauersportler und Spaziergänger. Im angrenzenden Schlosspark Weitmar befindet sich das Haus Weitmar. Das zusammenhängende Dürertal und Wiesental bilden einen sich bis zum Wiemelhauser Ortsteil Ehrenfeld ziehenden Grüngürtel.
Weitmar Geschichte
Weitmar wurde erstmalig um das Jahr 900 in den Steuerregistern der Abtei Werden an der Ruhr genannt. Die Abtei besaß hier 3 Hufen Land und im 11. Jahrhundert einen Schulzenhof zu „Wedmeri“, das spätere Haus Weitmar. Mit dem Begriff Haus in dieser Zusammensetzung war über Jahrhunderte „festes Haus im Wasser“, auch „adeliges Schloss“, weiterhin Burg, Herrenhof und „befestigter Sitz eines Ritters“ gemeint. Seit etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die um den Rittersitz mit seinen weitläufigen Besitzungen gelegenen Bauerschaften und Höfe (Bärendorf, Bisping, Brantrop, Heide, Clevinghaus, Neuling, Nevel) insgesamt als Weitmar bezeichnet. Die Geschichte Weitmars war von jeher eng mit der Geschichte Bochums verknüpft. Weitmar und Bochum, das etwa seit 1321 die Stadtrechte besaß, hatten seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert die Grafen von der Mark, die späteren Herzöge von Cleve zu Landesherren.
1609 fiel die Grafschaft Mark an Brandenburg und somit auch an Preußen. Nach den preußischen Verwaltungsreformen kam die Gemeinde Weitmar zum Amt Bochum in den 1816 errichteten Landkreis Bochum (Provinz Westfalen). Nach der Telung dieses Amtsbezirks (1881) gehörte Weitmar zum Amt Bochum-Süd, aus dem es jedoch bald wieder ausschied, um fortan als Einzelgemeindeamt einen eigenen Amtsbezirk zu bilden. Amt und Gemeinde Weitmar bestanden bis 1926. Dann wurde Weitmar in die Stadt Bochum eingegliedert. Im Laufe seiner Geschichte hat sich das Gesicht Weitmars stark verändert. Einst war der heutige Bochumer Stadtteil ein kleines, ländliches Dorf. In der Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte sich dies schlagartig, denn das Industriezeitalter setzte ein und die Bevölkerungszahlen schnellten in die Höhe. Weit über 100 Jahre war Weitmar vom Bergbau und der Schwerindustrie geprägt. Seit 1975 gehört Weitmar zum Stadtbezirk Südwest der Stadt Bochum.
Schlosspark mit Haus Weitmar
Der Schlosspark von Haus Weitmar ist an ein Naherholungsgebiet angeschlossen, das vom Planungsgebiet einer neuen Ruhrgebietsautobahn, der DüBoDo, tangiert wird. Vom Haus selbst ist seit dem Zweiten Weltkrieg nur noch eine Ruine erhalten. In dem Park wurden in den 2000er im Sommer Stücke von Shakespeare von den Schülern der Bochumer Schauspielschule aufgeführt. Eine der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum, die sogenannte „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ mit dem „Museum unter Tage“....
Weitere Informationen zum Haus Weitmar in Bochum im Ruhrgebiet finden Sie hier....!
Bergbau, Industrie und Verkehr
Weitmar, unweit des Ruhrufers gelegen, war eines der frühesten Bergbaureviere auf dem Areal der Stadt Bochum. Jahrhundertelanger Stollenbergbau fand seine Fortsetzung in einer Handvoll Tiefbauschächte, so die Zeche Prinz Regent, die Zeche Vereinigte General & Erbstollen oder die Zeche Brockhauser Tiefbau, deren Malakow-Turm heute noch zu den Wahrzeichen von Weitmar gehört. Außerdem war Weitmar bekannt für sein Stahlwerk Rombacher Hütte des Bochumer Vereins wie auch für die Westfälischen Stahlwerke. Der Bahnhof Bochum-Weitmar lag an der Bahnstrecke Essen-Überruhr–Bochum-Langendreer und der Bahnstrecke Bochum Nord–Bochum-Weitmar. [1]
Die vielen stillgelegten Eisenbahnstrecken wie zum Beispiel der Hasenwinkeler Kohlenweg (zur Zeche Hasenwinkel in Dahlhausen) zeugen von seiner frühindustriellen Bedeutung. Weitmar besaß seit 1870 einen eigenen Bahnhof an dieser Trasse, die über die Zeche Prinz Regent an eine 3,92 Kilometer lange Strecke via Wiemelhausen an den Bahnhof Bochum Nord angebunden war. Der Personen- und Gepäckverkehr wurde von der Königlichen Eisenbahndirektion in Essen jedoch am 1. Mai 1906 eingestellt. Heute dient diese schnurgerade Trasse als innerstädtischer Fahrradweg. Personenverkehr auf der Schiene gibt es in Weitmar nur noch auf der Hattinger Straße auf der Straßenbahnlinie 308/318 von Gerthe nach Hattingen bzw. Dahlhausen. [1]
Kirchen in Weitmar
Die evangelische Matthäuskirche wurde 1868 eingeweiht, im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1953 wieder aufgebaut. 1883 begann der Bau der katholischen Kirche St. Franziskus, die die damalige Kapelle der 1863 gegründeten Pfarrei ersetzte. Sie wurde am Palmsonntag 1885 gesegnet. Am 9. Oktober 1944 wurde sie bei einem Luftangriff fast vollständig zerstört, lediglich der Turm blieb stehen. Nachdem 1946 in den Ruinen eine Notkirche errichtet worden war, begann drei Jahre später der Bau der heutigen Kirche. Die katholische Heimkehrer-Dankeskirche unter dem Patrozinium der Heiligen Familie wurde auf Initiative des Vikars August Halbe von 1956 bis 1959 gebaut. Seit 2005 steht sie unter Denkmalschutz. Seit 2009 ist sie Filialkirche von St. Franziskus. 2016 wurde in der Kirche eine Gedenkstätte eingerichtet, die an Abbé Franz Stock erinnert. [1]
Situation Kunst – für Max Imdahl
Inmitten des im Bochumer Süden gelegenen Weitmarer Schlossparks befindet sich die Sammlung von Situation Kunst (für Max Imdahl). Neben Werken der Konkreten Kunst, der Minimal Art und anderer internationaler Positionen der Gegenwartskunst, werden in freistehenden kubischen Baukörpern auch alte Kunstwerke aus Afrika und Asien gezeigt....
Weitere Informationen zur Situation Kunst im Bochumer Stadtteil Weitmar finden Sie hier....!
Herne
Herne ist eine Großstadt und liegt mitten im Ruhrgebiet. Die Stadt zählt etwa 161 000 Einwohner und gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. Herne ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr. Harrani ist der ursprüngliche Name der Stadt und wird erstmals um 880 im Steuerregister der Benediktinerabtei Werden erwähnt. Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch die umliegende Gemeinden, darunter die ehemalige Großstadt Wanne-Eickel, nach Herne eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammengelegt....
Weitere Informationen zur Stadt Herne im Ruhrgebiet finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Weitmar basieren auf dem Artikel Weitmar (Stand vom 21.03.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos "Katholische Kirche Heilige Familie - Autor: Harald Hannes" - "Springorumtrasse in Bochum-Weitmar vor dem Umbau zu einem Radweg - Autor: Raenmaen" - "Malakow-Turm der Zeche Brockhauser Tiefbau in Bochum, Deutschland - Autor: Markus Schweiss" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB]
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