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Baukau

Herne - Baukau
Herne - Baukau Schloss Strünkede



Überblick

Herne - Baukau
Herne - Baukau ...kanalisierter Ostbach kurz vor dem Rhein-Herne-Kanal - Foto: Wikipedia - Autor: Emscherblau - Lizenz: s.u.



Baukau ist ein nördlicher Stadtteil der westfälischen Stadt Herne. Baukau liegt in der Niederung des Emscherlands. Im Bereich der Emscher wird eine Landhöhe von rund 45 m üNN erreicht. In Richtung der Herner Innenstadt, nach Süden, steigt das Gelände allmählich an. In Baukau bildet die Emscher die Nordgrenze Hernes zu Recklinghausen. Parallel zum Fluss ist auf Herner Gebiet der Rhein-Herne-Kanal geführt. Nordwestlich des Strünkeder Schlossparks mündet der Ostbach in die Emscher. Am Großmarkt tritt der bis dahin unterirdisch geführte Schmiedesbach zu Tage. Er fließt ebenfalls der Emscher zu und bildete vor 1975 im Bereich des Rhein-Herne-Kanals die westliche Stadtgrenze Hernes. Somit war der begradigte und verrohrte Bach damals die „natürliche“ Grenze zwischen Baukau und Crange.




Baukau

Herne - Baukau
Herne - Baukau Schloss Strünkede - Hauptportal mit Brücke


Für die Entstehung des Ortsnamens existieren zwei Theorien. Einmal wird er von altsächsisch Boickauwe für Bauerschaft hergeleitet. Die sachkundige Annahme des Stadtarchivs Herne lautet, der Name setze sich zusammen als Bauk-au, was niederdeutsch für Buchen-Aue stünde. Ein Gut Boko(u)we wird 1378 erstmals urkundlich genannt. Die Bauerschaft Baukau gehörte seit dem Mittelalter zum Kerkspel Herne und lag im Herrschaftsbereich der Strünkeder Ritter. Seit 1844 war Baukau eine Gemeinde im Amt Herne. Als Herne 1897 Stadtrecht erhielt, wurde das Amt Baukau aus den verbleibenden Gemeinden des vormaligen Amtes Herne gebildet. Es umfasste die Gemeinden Baukau, Horsthausen, Pöppinghausen, Bladenhorst und Hiltrop. Am 1. April 1908 wurde Baukau ein Stadtteil von Herne, das Amt Baukau wurde aufgelöst.


Herne - Baukau
Herne - Baukau Rhein-Herne-Kanal mit Uferweg in Herne-Baukau - Foto: Wikipedia - Autor: Emscherblau - Lizenz: s.u.


1866 begann im Gebiet Baukaus die Kohleförderung der Zeche Providence, oder von der Heydt, wie der Muter Wilhelm Endemann das Kohlefeld 1855 zunächst genannt hatte. Ab 1894 wurde ein zweiter Schacht abgeteuft. Als 1889 die Harpener Bergbau AG die Zeche übernahm, wurde der Name endgültig in Von der Heydt abgeändert. Ab 1918 war die Förderung mit der Zeche Julia zusammengelegt, die bis 1961 bestand. Auch nach deren Stilllegung wurden Bauabteilung und Markscheiderei der Zeche Von der Heydt am Harpener Weg für die Zeche Recklinghausen weiter genutzt. In den Jahren 1962/63 nahm die Steag das Kraftwerk Herne-Baukau am Rhein-Herne-Kanal mit zunächst zwei Blöcken von je 150 MW Leistung in Betrieb.


Herne - Baukau
Herne - Baukau Kraftwerk der Steag - Foto: Wikipedia - Autor: Arnold Paul - Lizenz: s.u.


Bereits 1966 wurde ein dritter Block mit 300 MW errichtet. Die letzte Erweiterung des Standortes erfolgte 1989 mit dem Bau eines Blocks 4 mit 500 MW. Gleichzeitig wurde ein 300 m hoher Schornstein für die gesamte Anlage errichtet und ein gewaltiger Kühlturm. Beide sind heute schon aus der Ferne zu erkennen. Nachdem Block 1 im Jahr 2000 stillgelegt wurde, war für 2008 die Errichtung eines fünften Blocks von ähnlichen Dimensionen wie beim letzten Ausbau geplant. Die Ausbaupläne wurden jedoch vom Betreiber zurückgestellt. Seit 1914 stellt der Rhein-Herne-Kanal eine wichtige europäische Wasserstraße an der Nordgrenze Baukaus dar. Der Kanal wurde parallel zur Emscher geführt, die Geografie deren Tals ausnutzend. In Baukau befand sich die Schleuse Herne-West des Kanals, deren Betrieb durch die bauliche Veränderung und Modernisierung des Wasserweges inzwischen eingestellt werden konnte.


Herne - Baukau
Herne - Baukau Altes Bauernhaus mit Fachwerkgiebelwand in Baukau - Foto: Wikipedia - Autor: Arnoldius - Lizenz: s.u.


Die Gebietsreform 1975 brachte mit der Vereinigung von Herne und Wanne-Eickel eine geringfügige politische Veränderung für Baukau. Während der überwiegende Teil des Stadtteils den Kommunalwahlbezirk Baukau bildet und zum Stadtbezirk Mitte zählt, ist ein kleiner Teil im Westen des Stadtteils dem Kommunalwahlbezirk Crange / Baukau zugeordnet worden, der zum Stadtbezirk Wanne gehört. Seit den 1950er Jahren befindet sich in Baukau, nahe der Herner Innenstadt, ein Berufsschulzentrum mit kaufmännischem Schwerpunkt. In der unmittelbaren Nähe des Komplexes wurden in den 1970er und 80er Jahren eine Realschule und ein Gymnasium errichtet. [1]


Städtische Galerie

Herne - Baukau
Herne - Baukau Städtische Galerie Herne


Die Städtische Galerie Herne befindet sich im Schlosspark Strünkede im Herner Stadtteil Baukau. Sie ist einer der drei Standorte des Emschertal-Museums und im Netzwerk der RuhrKunstMuseen vertreten. Sie befindet sich in der Villa Forell. Die Villa wurde 1896 im Auftrag der Familie von Forell als Wohnhaus in unmittelbarer Nähe von Schloss Strünkede neben der Schlosskapelle errichtet, da das Schloss selbst aufgrund von Bergschäden nicht mehr zur Nutzung durch die Familie geeignet war. Das Ziegelsteingebäude ist durch die Gliederung durch Erker mit Fachwerkgiebeln, Terrasse und Wintergarten aufwändig gestaltet. Im Jahr 1900 verließ die Familie von Forell Herne. Danach wurde die Villa von den Direktoren der Harpener Bergwerks-AG bewohnt, die Haus und Schloss in ihren Besitz übernommen hatte.


Herne - Baukau
Herne - Baukau Städtische Galerie Herne in der Villa Forell - Foto: Wikipedia - Autor: Frank Vincentz -Lizenz: s.u.


Schließlich erwarb die Stadt Herne 1960 die Villa, um neben den festen Sammlungen im benachbarten Schloss Strünkede auch Sonderausstellungen zeigen zu können, und richtete sie im Jahr 1961 zu Ausstellungszwecken ein, zugleich erfolgte ihre Angliederung als Heimathaus zum städtischen Emschertal-Museum. Erst vereinzelt, ab 1964 regelmäßig fanden in Trägerschaft des Volksbildungswerkes Gruppenausstellungen zeitgenössischer Kunst und Einzelausstellungen Herner und regionaler Künstler statt, während im Obergeschoss Exponate zur Heimatgeschichte gezeigt wurden. Um 1970 wurden jährlich zehn Ausstellungen organisiert. Die Stadt Herne nutzt das Haus nach der Umbenennung in Städtische Galerie Herne seit 1978 für Ausstellungen von Gemälden, Zeichnungen, Druckgraphiken und Skulpturen der Kunst des 20. Jahrhunderts aus den Kunstbeständen des Emschertal-Museums, sowie aktueller Grafik deutscher und internationaler Künstler. Neben Wechselausstellungen werden auch kulturhistorische Zusammenstellungen wie „Möbel en détail“ (1995, zur Wohnkultur) oder „Pest im Ruhrgebiet“ (1998) dargeboten.

Am 19. Juni 1986 wurde das Gebäude zusammen mit der Schlossanlage Strünkede in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne eingetragen. Von August 2016 bis September 2017 war die Galerie aufgrund der Behebung statischer Mängel am Fachwerkgiebel geschlossen. [2]



Herne - Unser-Fritz-Straße - Museum 02 ies

Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel, Unser-Fritz-Straße 108 in Herne - eingebettet über Wikimedia Commons


Emschertal - Museum

Herne - Baukau
Herne - Baukau Grabbildnisse des Ritters Jobst von Strünckede und seiner Gemahlin Hendrika von Hatzfeld (1603) - Herne Emschertal-Museum Schloss Strünkede - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Das Emschertal-Museum der Stadt Herne besteht aus den drei Standorten: Schloss Strünkede, Städtische Galerie im Schlosspark Strünkede und Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel. Es zählt zu den größten Regionalmuseen des Ruhrgebietes und zeigt umfangreiche Sammlungen zur Heimatkunde, Naturgeschichte und Kunst. Den Grundstein für die Sammlungen legte der erste Museumsdirektor Karl Brandt. Vor allem die Dinge des täglichen Gebrauchs wie Münzen, Schlösser, Herde und Gebrauchskeramik, Rüstungen, Gewehre und andere Waffen, Schränke, Truhen, Tisch und Stühle, Bauernbetten und andere Objekte der Wohnkultur aus Zeiten des Mittelalters bis zum industriellen Wandel sowie Sand-, Sonnen-, mechanischen Uhren und Präzisionsgeräte aus dem 17. und 18. Jahrhundert machen die Lebensumstände in der Emscherregion anfassbar.


Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel

Herne - Wanne-Eickel
Herne - Wanne-Eickel Heimat- und Naturkundemuseum, im Freiluftbereich das Gleiscafé - Foto: Wikipedia - Autor: HansPeter - Lizenz: s.u.


Das Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel befindet sich im gleichnamigen Herner Stadtteil, einst eine große und selbstständige Stadt. Als Heimatmuseum von interessierten Bürgern im Jahr 1926 zur Stadtgründung von Wanne-Eickel gegründet ist das Museum nach mehreren Umzügen und einer wechselvollen Geschichte inzwischen in der ehemaligen Volksschule des Stadtteiles „Unser Fritz“ untergebracht. Es zeigt Exponate aus der Arbeitswelt von Bergbau, Binnenschifffahrt und Verkehrsbetrieben sowie dem häuslichen Leben des Ruhrgebiets und naturgeschichtliche Funde aus der näheren Umgebung.


Herne

Herne
Herne Evangelische Kreuzkirche


Herne ist eine Großstadt und liegt mitten im Ruhrgebiet. Die Stadt zählt etwa 161 000 Einwohner und gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. Herne ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und im Regionalverband Ruhr. Harrani ist der ursprüngliche Name der Stadt und wird erstmals um 880 im Steuerregister der Benediktinerabtei Werden erwähnt. Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch die umliegende Gemeinden, darunter die ehemalige Großstadt Wanne-Eickel, nach Herne eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammengelegt....

Weitere Informationen zur Stadt Herne im Ruhrgebiet finden Sie hier....!


Wanne-Eickel

Herne - Wanne
Herne - Wanne ...frühere selbstständige Stadt Wanne-Eickel - Rathaus


Wanne-Eickel war eine kreisfreie Stadt im nördlichen Ruhrgebiet, die in der Form von 1926 bis 1974 existierte. Im Rahmen der NRW-Gebietsreform wurde sie mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit der kreisfreien Stadt Herne zusammengeschlossen. Die Kreisfreiheit erhielt Wanne-Eickel 1926 als Stadtkreis, von 1955 bis 1970 war sie Großstadt. Bis zum Zusammenschluss mit Herne hatte Wanne-Eickel die größte statistische Bevölkerungsdichte aller deutschen Städte; auf einer Fläche von 21,31 Quadratkilometer betrug diese im Dezember 1965 etwa 5.100 Einwohner je Quadratkilometer. Das Wappen der Stadt Wanne-Eickel....

Weitere Informationen zum Herner Stadtteil Wanne-Eickel finden Sie hier....!


Crange

Herne - Crange
Herne - Crange Dorf Crange


Der Herner Stadtteil Crange ist eher bekannt für seine Sommerkirmes als für seine Sehenswürdigkeiten. Die Cranger Kirmes findet jedes Jahr jeweils vom ersten Freitag im August für insgesamt 10 Tage statt. Es handelt sich um die größte Kirmes in Deutschland. Das Kirmesgelände liegt am Rhein-Herne-Kanal auf dem Gelände von Schacht 5 der stillgelegten Zeche Unser Fritz und lockt alljährlich Millionen von Besuchern an. Am Rand des Kirmesgeländes befindet sich das historische....

Weitere Informationen zum Herner Stadtteil Crange finden Sie hier....!


Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte des Herner Stadtteils Baukau basieren auf dem Artikel Baukau (Stand vom 22.01.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

2.: Die Informationen zur Städtischen Galerie in der Villa Forell in Herne-Baukau stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 07.11.2020!

Die Fotos "Kraftwerk der Steag - Autor: Arnold Paul" - "Rhein-Herne-Kanal mit Uferweg in Herne-Baukau; ...kanalisierter Ostbach kurz vor dem Rhein-Herne-Kanal; (2 Fotos) - Autor: Emscherblau" - "Städtische Galerie Herne in der Villa Forell - Autor: Frank Vincentz" - "Heimat- und Naturkundemuseum Wanne-Eickel - Autor: HansPeter" - "Altes Bauernhaus mit Fachwerkgiebelwand in Baukau - Autor: Arnoldius" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB] .


Fotos aus Herne-Baukau