Schlosskapelle Strünkede
Überblick
Sehenswert ist die ehemalige Schlosskapelle beim Schloss Strünkede im Herner Stadtteil Baukau. Bereits lange Zeit vor der Industrialisierung der Stadt wurde diese kleine Kapelle im Herner Norden errichtet. Sie befindet sich im ehemaligen Schlosspark gegenüber dem Wasserschloss Strünkede. Das von außen schlichte Gebäude wurde erstmals 1272 erwähnt und gilt als das älteste Bauwerk der Stadt. Die Kapelle gehört nach einer wechselvollen Geschichte der Stadt Herne. Sie ging 1948 zusammen mit dem Schloss Strünkede in das Eigentum der Stadt über. Im Verlauf ihrer Geschichte wurde diese Kapelle von verschiedenen Religionsgemeinschaften genutzt.
Schlosskapelle
Gegenüber dem Haus Strünkede, im schönen Schlosspark, befindet sich die Schlosskapelle. Sie ist das älteste Bauwerk der Stadt Herne. Das Bauwerk geht auf den Schlossherrn Bernd von Strünkede zurück, der sie bis 1272 aus Backstein im gotischen Stil auf dem Vorburggelände errichten ließ. Ursprünglich nur für die Bedürfnisse der Schlossbewohner bestimmt, wurde sie mit dem Segen des Kölner Erzbischofs Friedrich III. von Saarwerden 1395 in eine Pfarrkirche mit dem Recht des öffentlichen Gottesdienstes umgewandelt, da, wie es hieß, der Weg zur Herner Dionysiuskirche in den „damaligen kriegerischen Zeiten nicht ohne Lebensgefahr“ wäre. Die Kapelle diente auch als Begräbnisstätte einiger Strünkeder Herren.
Grablegen
So sind die Grablegen des „tollen Jobst“ († 1529) und seines Vaters Reinhard († 1535) verbürgt. Als Patronatsherr über die Dionysiuskirche und das dazugehörige Kirchspiel führte der Strünkeder Schlossherr Goddert († 1584) die Reformation ein, wodurch auch die Schlosskapelle evangelisches, und zwar zunächst lutherisches, Gotteshaus wurde. 1686 fand der nächste Konfessionswechsel statt: Jetzt wurde die Kapelle durch die Witwe Gottfrieds von Strünkede zur calvinistischen Kirche umgewandelt und erhielt einen eigenen Prediger. In den folgenden Jahrhunderten diente sie der reformierten Gemeinde Hernes als Pfarrkirche. Ende des 18. Jahrhunderts begann der Verfall.
So wurde der Glockenturm 1802 entfernt. Als dann 1845 im nunmehr zu Preußen gehörigen Herne die Union zwischen Lutheranern und Calvinisten verkündet wurde, verlor sie ihren Charakter als Gotteshaus und wurde bis zum Zweiten Weltkrieg von den jeweiligen Besitzern des Schlosses unter anderem als Scheune, Stall und Hundezwinger genutzt. In dieser Zeit gingen viele alte Elemente unwiederbringlich verloren. So konnte beispielsweise die 1950 freigelegte manieristische Malerei des späten 16. Jahrhunderts nur noch in wenigen Teilen gerettet werden. Im Jahr 1948 wurde die Kapelle zusammen mit dem Schloss Eigentum der Stadt Herne.
Nach einer gründlichen Restaurierung, bei der auch die durch Brandbomben zerstörten, gotischen Gewölbe wiederhergestellt und eine neue Fensterverglasung vorgenommen wurden, dient sie bis heute neben Konzerten, Trauungen und Taufen dem Gottesdienst kleinerer Glaubensgemeinschaften. Der Backsteinbau mit dem polygonalen 3/8-Chor weist an seiner südlichen Seite mit den Werksteineinfassungen die ältesten Spuren auf, die vielleicht noch vom Gründungsbau von 1272 stammen könnten. Der übrige Teil wurde wohl im 14./15. Jahrhundert nach den Zerstörungen von Strünkede errichtet. Der jetzige Dachreiter aus der Nachkriegszeit ersetzt eine kleine Barockhaube.
Der zweijochige Saal besitzt ein Kreuzrippengewölbe, dessen Schlussstein die Wappen der Familie von Strünkede und ihrer Lehnsherren, der Herzöge von Kleve, zeigt. Einbahnige Spitzbogenfenster, die im Chor zweibahnig sind, sorgen für die Beleuchtung des kleinen Sakralbaus. Die Fensterlaibungen im Chor zeigen vereinfachte, spätgotische Rankenmalerei. An den Wänden befinden sich alte Herner Grabsteine, so auch der von Margaretha von Asbeck, der 1587 verstorbenen Ehefrau des „tollen Jobst“. Der jetzige Altaraufsatz war das Oberteil des 1700 geschaffenen Hauptaltars der abgebrochenen Dionysiuskirche.
Weihekreuze sind im Inneren des Baus an mehreren Stellen eingelassen. Eine Totentafel aus dem Jahr 1682, vermutlich von Gottfried von Strünkede, hängt an der Westwand über der Tür. [1]
Begräbnisstätte
Im heutigen Dreieck zwischen Strünkede-Stadion, Westring und Forellstraße liegt das Denkmal der Familie von Forell. Das Monument hat die Form eines Obelisken, der bis in die 1960er Jahre von einer Urne bekrönt war. Er stand ursprünglich etwa 20 Meter südlicher innerhalb des heutigen Tribünenwalls des Stadions. Dort lag die Familiengrabstätte der Familie von Forell, die seit 1804 nur für die Bewohner des Hauses Strünkede benutzt worden war. Auch die letzte Freifrau von Strünkede zu Krudenburg wurde dort beigesetzt. Heute wird das Denkmal nach einer gründlichen Restaurierung wieder von einem Gitter umschlossen. [1]
Schloss Strünkede
Das Schloss Strünkede ist ein Wasserschloss im Herner Stadtteil Baukau inmitten eines ausgedehnten Schlossparks. Sein Name geht auf das mittelhochdeutsche Wort „strunk“ für „gerodeter Baum“ zurück. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Schloss Sitz der freiherrlichen Familie von Strünkede. Seit 1938 sind die kultur- und stadtgeschichtlichen Sammlungen des Emschertal-Museums dort beheimatet. Außerdem werden die Räume für standesamtliche Trauungen genutzt. Im zugehörigen Schlosspark wurde 1932....
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Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Schloss Strünkede im Herner Stadtteil Baukau basieren auf dem Artikel Schloss Strünkede (Stand vom 01.02.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos "Schlosskapelle Strünkede im Park - Autor: Michielverbeek" - "Grabdenkmal der Familie von Forell - Autor: Arnoldius" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB]
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