Halde Hoheward
Überblick
Die Halde Hoheward ist eine Bergehalde im Ruhrgebiet. Sie entstand aus Schüttungen der Zeche Recklinghausen II, der Zeche Ewald und der Zeche General Blumenthal/Haard. Zwischen den Städten Herten und Recklinghausen gelegen, bildet sie gemeinsam mit der Halde Hoppenbruch die größte Haldenlandschaft des Ruhrgebiets. Die höchste Stelle der Halde ist mit einer Höhe von 152,5 m ü. NN erreicht. Die Halden Hoheward und Hoppenbruch sind Teil der Route der Industriekultur und des Landschaftsparks Hoheward. Eigentümer beider Halden ist der Regionalverband Ruhr, der die Flächen von der Deutschen Steinkohle AG übernommen hat. Als Projektträger ist er für den Ausbau der Halde Hoheward verantwortlich. Bei guter Sicht ist der etwa 50 km entfernte Rheinturm in Düsseldorf zu erkennen.
Halde Hoheward
Die Metropole Ruhr und der Emscher Landschaftspark werden um ein weithin sichtbares Leuchtturmprojekt bereichert - den Landschaftspark Hoheward. Im Herzen des Ruhrgebiets entsteht zwischen den Städten Herten, Recklinghausen und Herne eine lebendige Verbindung - mit visionärer Landschaftsarchitektur und abwechslungsreichen Attraktionen, lebendiger Industriekultur und -natur. Über Ring-, Balkonpromenade oder Serpentinenwege erschließt sich dieser multifunktionale Freizeitpark mit den Highlights Horizontobservatorium, Sonnenuhr, Obelisk, Drachenbrücke sowie dem Zukunftsstandort Ewald mit historischen Zechenanlagen und Gastronomie.
Lassen Sie sich in den Landschaftspark Hoheward entführen, in eine Erlebniswelt, die räumlich und optisch neue Horizonte bietet. Entspannendes Grün, herausfordernde Bewegungsräume und anregende Blicke in
Vergangenheit und Zukunft des Ruhrgebiets erwarten Sie. Hoheward - hier gibt es viel zu entdecken. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR) mit den Städten Herten und Recklinghausen in Zusamenarbeit mit der RAG Aktiengesellschaft. Es wird gefördert mit Mitteln aus dem Strukturfonds der Europäischen Union und aus dem Ökologieprogramm im Emscher-Lippe-Raum NRW.
Textquelle: Informationen vor Ort!
Die Halde ist inzwischen komplett für die Öffentlichkeit freigegeben. Der westliche Teil wurde bis 2016 geschüttet und modelliert. Eine Umrundung der Halde auf Höhe der Balkonpromenade mit einer Länge von rund 6,4 km bietet Aussichten in jede Himmelsrichtung, ergänzt durch informative Panorama-Tafeln auf allen 10 Aussichts-Balkonen, die entlang der Promenade errichtet wurden. Dazu wurde im ehemals zentralen Zufahrtsbereich am Haldensüdhang die so genannte Promenadenbrücke gebaut. Sie überspannt die damalige Zufahrtsstraße, auf der Schwerkraftwagen das Bergematerial transportieren. Im nordwestlichen Teil der Halde befindet sich oberhalb des Aussichts-Balkons 1 die Ewald-Empore, ein stählerner Aussichtsturm, von dem sich ein sehr guter Blick auf das ehemalige Zechengelände und das Stadtzentrum von Herten bietet. [1]
Der Bau der Halde hat in den 1980er Jahren großes Aufsehen erregt. Zum einen gab es Widerstand aus ökologischen Gründen: Man fürchtete, dass die Halde die Luftströmung verändern würde. Gravierend war aber, dass sich an der Hohewardstraße – die von Herten-Süd bis zum Industriegebiet, in dem heute die Müllverbrennungsanlage RZR steht, und die zwischen den beiden ursprünglichen Halden verlief – nach dem Krieg ein inoffizielles Wohngebiet gebildet hatte. Ursprünglich als Notunterkünfte und Gartenhäuschen gedacht, wurden die Häuser nach und nach illegal zu respektablen Ein- und Mehrfamilienhäusern ausgebaut. Es bildete sich eine Siedlergemeinschaft, und eine Gastwirtschaft „Rosengarten“ wurde gebaut.
Im Bereich der Hohewardstraße verlief auch damals schon die Zechenbahn. Die Auseinandersetzungen endeten damit, dass allen Siedlern der Hohewardstraße im Reitkamp eine neue Siedlung gebaut wurde, einschließlich eines Restaurants „Rosengarten“. Nach Errichtung der Siedlung zogen alle Siedler der Hohewardstraße in den Reitkamp um. Die Zechenbahn wurde in einen Tunnel verlegt, ist seit der Schließung der Zeche im Jahre 2000 aber nicht mehr in Betrieb. Der Tunnel ist insofern einzigartig, dass er nicht wie für Tunnel üblich nach der Errichtung der Halde gebaut wurde, sondern es wurde erst der Tunnel gebaut und dann die Halde darüber aufgeschüttet.
Horizontobservatorium
Auf dem nördlichen Gipfelplateau wurde 2008 das Horizontobservatorium errichtet. Das moderne Bauwerk besteht aus einer kreisrunden, ebenen Fläche von 88 m Durchmesser, einem um 1,50 m abgesenkten Forum mit 35 m Durchmesser in der Mitte und zwei Bögen mit einem Radius von ca. 45 m, die sich wie die Großkreise Meridian und Himmelsäquator über den Platz spannen. Das Horizontobservatorium soll eine moderne Version prähistorischer Steinkreise und Bauwerke wie Stonehenge darstellen. Befindet sich der Beobachter genau in der abgesenkten Mitte des Bauwerks, breitet sich das Plateau der Halde in alle Richtungen wie ein künstlicher Horizont aus und mit Hilfe einiger Peilmarken können der Auf- und Untergang der Sonne zu wichtigen Kalendertagen wie Sommersonnenwende, Wintersonnenwende oder Äquinoktium beobachtet werden. [1]
Mittels weiterer spezieller Peilmarken werden auch Mondwenden und die Präzessionsbewegung der Erdachse anhand von Fixsternpeilungen zu beobachten sein. Die alles überspannenden Bögen teilen den Himmel in Ost- und Westhälfte sowie in Nord- und Südhalbkugel ein und dienen daher tagsüber als Sonnenkalender und nachts mit Hilfe einer selbstleuchtenden Skala als Orientierungshilfe am Sternenhimmel. Idee und Konzeption dieses Bauwerks stammen vom Initiativkreis Horizontastronomie im Ruhrgebiet e.V.. Schon kurz nach der Eröffnung der Anlage am 20. Dezember 2008 wurden Risse im Äquatorbogen festgestellt; am 6. Januar 2009 wurde die Anlage aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt und der Bogen wurde provisorisch durch zwei zusätzliche Pfeiler gestützt. Dieser Zustand hält bis zum heutigen Tag an und Gerichte müssen klären, wer für die entstandenen Schäden verantwortlich ist. Trotzdem ist das Bauwerk eine beeindruckende Installation.
Drachenbrücke
Die Drachenbrücke verbindet seit Anfang 2008 den Stadtteilpark Hochlarmark mit dem ehemaligen Gelände der Zeche Recklinghausen II und die dahinter liegende Dreieck-Siedlung mit der Halde Hoheward. Sie wurde von Ralf Wörzberger entwickelt. Fußgängern sowie Radfahrern bietet die Brücke einen geschwungenen Überweg über die Cranger Straße in Form eines Drachenskelettes, dessen Rippen als Halter für das Geländer dienen. Drachenhals und -kopf sind zurückgewandt, als würde der Drache auf seine Besucher hinunterblicken. Die Eröffnung des 1,5 Millionen Euro teuren Bauwerks verzögerte sich mehrfach. Gründe dafür waren unter anderem planerische Mängel und die gestiegenen Baukosten durch den erhöhten Weltmarktpreis für Stahl. Obwohl das Bauwerk eine eher leichte Konstruktion vermuten lässt, beläuft sich die Gesamtmasse doch auf 198 Tonnen. Die Drachenbrücke ist ohne den Drachenkopf 165 Meter lang. Erwähnenswert ist, dass die Brücke in der Vergangenheit immer wieder Opfer von Vandalismus geworden ist. So wurde die Brücke mit Graffiti beschmiert oder Schlösser an der Brücke befestigt, welche regelmäßig entfernt werden mussten. [1]
Sonnenuhr mit Obelisk
Die rund 3.000 Quadratmeter große Horizontalsonnenuhr liegt auf dem südlichen Plateau in einer Höhe von etwa 140 m ü. NN. Als Zeiger dient ein exzentrisch stehender, 8,50 m hoher Edelstahl-Obelisk, der seinen Schatten auf die kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von 62 m wirft. Die Oberfläche, welche das Solarium des römischen Kaisers Augustus zum Vorbild hat, besteht aus hellen Pflastersteinen. Durchzogen wird es von 20 cm breiten Bahnen aus schwarzem Pflaster. Diese sehr präzise Ausführung ermöglicht dem Besucher bei geeigneter Witterung eine genaue Ablesung der Uhrzeit (Wahre Ortszeit) und des Datums. Zu diesem Zweck sind zahlreiche Erläuterungen in die Fläche eingelassen worden. Eine Besonderheit ist, dass die Fläche absolut eben ausgeführt ist. Damit es zu keiner Pfützenbildung kommt, wurde poröses Pflaster verwendet, durch welches das Wasser in den Untergrund gelangt. [1]
Balkonpromenade und Himmelsstiegen
Auf der Halde Hoheward wächst ein strukturiertes System mit Wegen, Aufgängen, Stiegen und Aussichtspunkten, welches den Zugang von allen Seiten möglich macht. Im unteren Bereich ist eine rund sechs Kilometer lange Balkonpromenade entstanden, welche die gesamte Halde umspannt und auf der sich zehn Aussichtsbalkone befinden. Vom Salentinplatz aus überwindet man über eine Treppen-/Stiegenkonstruktion mit 529 Stufen die etwa 110 Höhenmeter zum Horizontobservatorium. Insgesamt sollen rund um die Halde herum aus den Stadtteilen zwölf Aufgänge - wie bei den Ziffern einer Uhr - zum Observatorium hinaufführen.
Halden im Ruhrgebiet und am Niederrhein
- Halden Zollverein in Essen
- Schurenbachhalde in Essen
- Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn
- Halde Pattberg in Moers
- Halde Rheinpreußen in Moers
- Knappenhalde in Oberhausen
- Rungenberghalde in Gelsenkirchen
- Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen
- Alsumer Berg in Duisburg
- Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg
- Industriebrache Vondern in Oberhausen-Osterfeld
- Halde Haniel in Bottrop
- Halde Prosperstraße in Bottrop
- Halde Beckstraße in Bottrop
- Halde Schöttelheide in Bottrop
- Halde Graf Moltke in Gladbeck
- Halde Hoheward in Herten
Gladbeck
Die Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Ursprünglich war Gladbeck eine kleine ländliche Gemeinde, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Kohle begann. Sie entwickelte sich zu einer typischen Bergarbeiterstadt des Ruhrgebietes und erhielt 1919 auch Stadtrechte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört. Die Stadt zählt etwa 75.600 Einwohner.....
Weitere Informationen zur Stadt Gladbeck im Ruhrgebiet finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Halde Hoheward in Herten basieren auf dem Artikel Halde Hoheward (Stand vom 21.07.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos "Drachenbrücke über die Cranger Straße, links die Halde - Autor: Arnoldius" - "Obelisk als Träger einer Kugel - Autor: Tbachner" - "Tunnel der ehemaligen Zechenbahn Ewald - Autor: HansPeter" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB]
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