Herten
Überblick
Die Stadt Herten liegt im Ruhrgebiet im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Als Mitglied des Kreises Recklinghausen gehört die große kreisangehörige Stadt zum Regierungsbezirk Münster und ist darüber hinaus Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. Die Stadt zählt etwa 61.500 Einwohner, die sich auf eine Fläche von über 37 Quadratkilometer verteilen. Herten ist untertelt in 9 Stadtteile. Die Stadtverwaltung (www.herten.de) befindet sich in der Kurt-Schumacher-Straße 2 in 45699 Herten. Der zahlenmäßig größte Stadtteil ist Westerholt mit über 10.000 Einwohnern. Die Stadt Herten besitzt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die mehr als einen Besuch wert sind.
Lage
Die höchste Erhebung in der Stadt ist die Halde Hoheward im Emscherbruch in Herten-Süd mit 152,5 m. Die höchste natürliche Erhebung befindet sich im Westen des Recklinghäuser Lößrücken in Scherlebeck, nahe der Stadtgrenze zu Recklinghausen (-Hochlar) mit 110 m. Dort stehen auch die Wassertürme von Herten. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 37,31 Quadratkilometern. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 9,5 Kilometer, die West-Ost-Ausdehnung 6,5 Kilometer. Herten besteht aus neun Stadtteilen: Scherlebeck, Langenbochum, Disteln, Paschenberg, Herten-Mitte, Herten-Südwest, Herten-Südost, Bertlich und dem größten Stadtteil, der bis Ende 1974 eigenständigen Stadt Westerholt.
Geschichte von Herten
Herten wurde um 1050 im Heberegister der Abtei Werden an der Ruhr als „Herthene“ erstmals erwähnt. Um 1350 wurden die Herren von Herten als Besitzer der Burg Herten erwähnt. Am 2. Februar 1376 wurde das Haus Herten (der Vorläufer des heutigen Schlosses) erwähnt. Im Mittelalter war der Ort Teil des Kurfürstentums Köln. Für etwa 300 Jahre war das Schloss Herten Sitz der Statthalter des kurkölnischen Gerichtsbezirks. Zwischen 1844 und 1856 gehörte die Landgemeinde zum Amt Recklinghausen. 1857 trat Herten aus dem Amtsverband aus und bildete seitdem ein eigenes Amt. Herten blieb bis zum Beginn des Steinkohlebergbaus 1872 dörflich geprägt.
Industrialisierung
Die nun einsetzende Industrialisierung beschleunigte das Wachstum der Bevölkerung. Da das Arbeitskräfteangebot der Umgebung nicht ausreichte, wurden zahlreiche Polen, Tschechen und Slowenen angeworben. Herten entwickelte sich zu einer der größten Bergbaustädte in Europa. 1882 installierte man mit vier Petroleumlaternen erstmals Straßenbeleuchtung in der Gemeinde. Die Gasanstalt eröffnete am 29. September 1900. Am 10. Mai 1901 nahm die Straßenbahn den Betrieb auf. Am 1. April 1926 wurden die Bauerschaften Ebbelich, Disteln, Langenbochum und Scherlebeck aus der Landgemeinde Recklinghausen herausgelöst und nach Herten eingemeindet. [1]
Die Einwohnerzahl nahm von 19.000 auf 35.500 zu, die Fläche der Gemeinde stieg von 1500 auf 2900 Hektar. Das Amt Herten wurde 1934 aufgehoben, wodurch Herten zu einer amtsfreien Gemeinde wurde. Am 20. April 1936 erhielt Herten das Recht, die Bezeichnung „Stadt“ zu führen, sowie am 8. Juni 1936 das Recht, ein eigenes Stadtwappen zu führen. Weitere Rechte waren gemäß der Deutschen Gemeindeordnung von 1935 nicht damit verbunden. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Herten mit einem Zerstörungsgrad von 16 % nur relativ geringe Zerstörungen- 145 Häuser wurden zerstört. Rathaus und Wasserschloss wurden bei Fliegerangriffen leicht beschädigt. Durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg und der Attraktivität des Bergbaustandortes stieg die Bevölkerung der Stadt bis 1961 auf rund 52.000. Am 1. Januar 1975 kam es im Zuge der kommunalen Neugliederung zur Eingliederung der Stadt Westerholt und des Ortsteils Bertlich. [1]
Wappen
Das heutige Wappen geht auf ein Siegel des Gerlach van Herten aus dem Jahre 1392 sowie das Westerholter Wappen zurück. Im oberen Feld liegt ein silbernes Hirschgeweih auf grünem Grund. Es deutet auf den Ursprung des Namens hin: „Hert“' war ein mittelniederdeutsches Wort für „Hirsch“. Die schwarz-weißen Quadrate des unteren rechten (heraldisch: linken) Geviert wurden vom alten Westerholter Wappen übernommen und verdrängten zwei der ehemals drei Rosen (ein historischer Bezug zur lippischen Rose ist falsch) des alten Hertener Wappens nach der Eingemeindung Westerholts.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Wasserschloss Herten liegt am Rande der Innenstadt im 'Schlosspark', einem englischen Landschaftspark. Erstmals wurde es 1376 in einer Urkunde erwähnt. Das Schloss wurde in den 1980er Jahren renoviert und zählt seitdem zu den schönsten Baudenkmälern in NRW. Rund um das Schloss finden jährlich viele kulturelle Ereignisse statt wie z. B. der Kunstmarkt oder das Hertener Folkfestival.
- Mit einem Fassungsvermögen von 4000 und 5000 Kubikmetern sind die noch in Betrieb befindlichen, um 30 Meter hohen Wassertürme von Herten die größten in Deutschland.
- Seit 2005 befindet sich auf der Halde Hoheward, im Süden Hertens, als Landschaftsbauwerk eine Sonnenuhr mit einem Durchmesser von 62 m und einem 8,65 m hohen Edelstahl-Obelisken als Zeiger. Seit 2008 steht auf dem Gipfelplateau der Halde das Horizontobservatorium, dessen 50 m hoher Meridianbogen weithin sichtbar ist.
- Das alte Dorf Westerholt besteht aus etwa 60 gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Diese stehen auf einer Fläche von ca. 6,5 Hektar (dem alten Ortskern). 1991 wurde das Alte Dorf Westerholt als Denkmalbereich unter Schutz gestellt. Insgesamt 56 Fachwerkhäuser wurden in die Denkmalliste eingetragen.
- Sehenswert sind auch das Schloss Westerholt und die zahlreichen Kirchen der Stadt.
- Evangelische Kirchen: Friedenskirche (Disteln), Gustav-Adolf-Gemeindezentrum (Scherlebeck), Gemeindezentrum Ackerstraße (Langenbochum), Lutherhaus (Paschenberg), Thomaskirche (Westerholt), Johanneskirche (Herten-Süd), Erlöserkirche (Herten-Mitte) und Christuskirche (Westerholt und Bertlich).
- Katholische Kirchen: St. Antonius, bestehend aus den Patronaten St. Antonius (Mitte), St. Barbara (Paschenberg), St. Josef (Disteln) und St. Joseph (Süd). Die nördlichen Pfarrgemeinden St. Martinus und Johannes (Westerholt und Bertlich) und St. Maria Heimsuchung (Langenbochum) mit St. Ludgerus (Scherlebeck) haben einen gemeinsamen Pfarrer mit Seelsorgeteam.
- Neuapostolische Kirche: Gemeinden in Herten-Mitte, Westerholt und Scherlebeck.
- Griechisch-orthodoxe Kirche: Heiliger Dimitrios Herten (Herten-Süd).
- Es gibt sechs Moscheen in Herten: Die Haci-Bayram-Moschee in der Ewaldstraße, die Blaue Moschee im Norden des Paschenbergs (2009 eingeweiht), die Scherlebeck-Moschee in der Margenboomstraße, die Sultan-Ahmed-Moschee in der Feldstraße, die Westerholt-Moschee in der Arenbergstraße und die Yeni-Moschee in der Geschwisterstraße.
- Das Glashaus Herten, im September 1994 eröffnet, hat sich als wichtiger kultureller Treffpunkt in der Hertener Innenstadt etabliert. In dem auf Funktionalität ausgelegten Gebäude befindet sich die Stadtbibliothek Herten. Darüber hinaus wird es als Kongress- und Tagungszentrum genutzt. [1]
Parks - Schlosspark Herten
Zu den schönsten Parks in Herten zählt der Schlosspark von Schloss Herten. Der etwa 30 Hektar große Schlosspark ist ein Kleinod mitten in der Stadt. Im Herzen des englischen Landschaftsgartens liegt ein barockes Wasserschloss aus dem 14. Jahrhundert. Narzissenwiese, Kastanien- und Rhododendronalleen locken ganzjährig Besucher in den Park. Über 200 exotische Gewächse, viele davon einzigartig in Europa, sind hier zu finden. Der Schlosspark geht nahtlos in den 200 Hektar großen Schlosswald über, der sich bis zur südlichen Stadtgrenze Hertens erstreckt.
Parks - Landschaftspark Hoheward
Der Landschaftspark Hoheward ist ein öffentlich-rechtliches Rekultivierungsprojekt im nördlichen Ruhrgebiet, das rund 7,5 Quadratkilometer ehemalige Industrieflächen und Abraumhalden des Steinkohlebergbaus am Rande der Städte Herten und Recklinghausen zu einer Erholungsparklandschaft umgestaltet. Die Planung begann 2001, die bauliche Durchführung 2004, die Fertigstellung war 2008. Geplant haben mehrere Landschaftsarchitekten, Planungsbüros und Astronomen, um mit Fördergeldern des Landes Nordrhein-Westfalen und anderer Unterstützer ein tragfähiges Finanzierungskonzept und einen attraktiven, öffentlichen Naherholungspark mit zahlreichen Anziehungspunkten wie der Horizontalsonnenuhr mit Obelisken, dem Horizontobservatorium, der „Balkon-Promenade“ und dem Höhenweg zu erstellen. Bemerkenswert ist der große Skulpturenpfad Herten mit 18 Kunstwerken.
Parks - Backumer Tal
Die nördlich des Hertener Stadtzentrums gelegene Parkanlage erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 28 Hektar und ist ein beliebter Ort für Sport- und Freizeitangebote. Abwechslungsreich und naturnah gestaltet, bietet das Backumer Tal viele Erholungsmöglichkeiten mit Liegewiesen und weitreichenden Spazierwegen. Drei Tennis- und zwei Basketballplätze, einen künstlich angelegten Rodelberg, eine Beachvolleyball- und eine Minigolfanlage sowie mehrere Spielplätze – all das und noch vieles mehr bietet das Backumer Tal. Dabei können sich die Besucher anhand eines gekennzeichneten Rundkurses orientieren. Die fünf Kilometer lange „Copa-Route“ hilft dabei, das Tal kennenzulernen und zu erkunden – ideal zum Walken und Joggen sowie für ausgedehnte Spaziergänge. [1]
Gladbeck
Die Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Ursprünglich war Gladbeck eine kleine ländliche Gemeinde, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Kohle begann. Sie entwickelte sich zu einer typischen Bergarbeiterstadt des Ruhrgebietes und erhielt 1919 auch Stadtrechte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört. Die Stadt zählt etwa 75.600 Einwohner.....
Weitere Informationen zur Stadt Gladbeck im Ruhrgebiet finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Herten basieren auf dem Artikel Herten (Stand vom 27.09.2020) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [27 KB]
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Die Fotos "Katholische Pfarrkirche St. Antonius am Marktplatz in Herten; Rathaus an der Kurt-Schumacher-Straße in Herten; Teaserfoto: ExtraSchicht auf Zeche Ewald; (3 Fotos) - Autor: Frank Vincentz" stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported [24 KB]
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